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Darmverschluss (Ileus)

Kommt es zum Stopp der Darmpassage, sprechen wir von einem Darmverschluss oder Ileus. Hierbei unterscheiden wir zwischen einem paralytischen und einem mechanischen Ileus.


Paralytischer Ileus bedeutet, dass sich der Darm nicht wie gewohnt bewegt. Ursachen können Medikamente (Opiate, Morphin, Psychopharmaka etc.), Elektrolytstörungen oder Trauma (z.B. nach einer Bauchoperation oder Einblutung in den Bauchraum) sein. Die Behandlung ist  konservativ durch Beseitigung der auslösenden Faktoren und über eine Stimulierung der Darmperistaltik z. B. mit Medikamenten.


Der mechanische Ileus hat eine klar definierte, mechanische Ursache. In den meisten Fällen sind es Verwachsungen oder verwachsungsstränge (Briden) nach vorangegangenen Operationen, die den Darm abschnüren. Andere Ursachen sind Verschlingungen des Dünndarms, Inkarzeration in einen Bruchsack einer Hernie (siehe Narbenhernie; Leistenhernie), Tumore (von außen einwachsend oder vom Dünndarm selbst ausgehend), verschluckte Gegenstände und viele mehr.


Beim Darmverschluss staut sich der obere Teil des Verdauungstraktes auf, der Bauch schwillt an, es kommt zu heftigen Krämpfen und schließlich beginnt der Patient bräunliche, stulig riechende Flüssigkeit zu erbrechen. Je weiter oben im Verdauungssystem der Stopp auftritt, umso eher beginnt das Erbrechen. Da der obere Verdauungstrakt etwa 3 Liter Flüssigkeit am Tag produziert, die im unteren Bereich wieder absorbiert werden müssen, kann es bei einem kompletten Stopp der Passage zu erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten kommen. Geht dieser Prozess über längere Zeit, wird bei zunehmender Ausdehnung der Darmwand die Undurchlässigkeit des Darmes für Bakterien aufgehoben, was eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) zur Folge hat. Auch können Darmabschnitte so abgeschnürt werden, dass sie schließlich absterben. Auch das führt zur Peritonitis und ist ein lebensbedrohlicher Zustand.

 

Die Behandlung des mechanischen Ileus ist fast immer operativ. Dabei kann die Laparoskopie manchmal zielführend oder zumindest unterstützend eingesetzt werden. In den meisten Fällen ist der Darm jedoch so aufgebläht, dass bei der Laparoskopie die Übersicht fehlt. Daher muss hier meistens offen operiert werden, um die Ursache erkennen und beseitigen zu können.