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Colon Carcinom

Das Dickdarm-Carcinom ist der zweithäufigste bösartige Tumor in Deutschland mit zunehmender Tendenz. Es ist ein Carcinom der westlichen Welt und hat ursächlich mit unseren Ernährungsgewohnheiten, insbesondere dem hohen Anteil von rotem Fleisch (Rind, Schwein, Schaf) in unserer Nahrung, zu tun. Auch die demographische Entwicklung mit dem steigenden Alter der Patienten spielt eine Rolle. Zusätzlich gibt es eine familiäre Neigung, bedingt durch vererbte Gen-Defekte, zur Entwicklung von Dickdarm-Krebs.

 

Biologisch unterscheidet man zwei Carcinom-Typen: zum einen das klassische Polypen-Carcinom (über 90 %) und zum anderen das sog. "de novo" Carcinom (flache Tumoren ohne gutartige Tumorvorstufe). Das Polypen-Carcinom entsteht, wie der Name schon sagt, aus einem zunächst gutartigen Polypen (Adenomen), der nach einem entsprechend langen Zeitraum schließlich bösartig wird. Diese sog. Adenom-Carcinom-Sequenz ist auch der wesentliche Ansatz zur Verhinderung eines Dickdarmkrebses: die Vorsorge-Darmspiegelung (Coloskopie). Durch regelmäßige Darmspiegelungen (etwa ab dem 50. Lebensjahr) lassen sich diese Polypen rechtzeitig erkennen und entfernen.

 

Die Symptome des Dickdarm-Carcinoms sind meist sehr diskret. Im Vordergrund stehen Veränderungen der Stuhlgewohnheiten und Blut im Stuhl. Schmerzen oder Zeichen eines Darmverschlusses treten in der Regel erst spät im Verlauf der Erkrankung auf. Dies unterstreicht noch einmal die Bedeutung der vorbeugenden Darmspiegelung zur Früherkennung von Polypen oder Carcinomen.

 

Die Diagnostik des Dickdarm-Carcinoms besteht im Wesentlichen aus der Spiegelung und der Entnahme von Gewebeproben aus dem Tumor. Hierbei wird auch die genaue Lage des Tumors bestimmt. Die weiteren Untersuchungen versuchen, die Ausdehnung des Tumors und das Vorhandensein von Tochtergeschwulsten (Metastasen) abzuklären. siehe Abbildung

 

 

Die Operation wird bestimmt durch die Lokalisation des Tumors und den damit verbundenen Abfluss der Lymphgefäße. Anhand sorgfältiger Untersuchungen der Lymphbahnen und Lymphknoten des Dickdarms konnte man die mögliche Tumor-Streuung genau vorherbestimmen. Dies hat zu den Resektionsstandards geführt, die heute international Geltung haben. In den Bildern wird das Resektionsausmaß für einige bestimmte Tumorlokalisationen dargestellt. siehe Abbildung

 

Die Prognose des Colon Carcinoms ist im Vergleich mit anderen Tumoren relativ günstig. In den frühen Stadien (I und II) lässt sich fast immer eine Heilung erzielen. Aber auch in einem späteren Stadium (III) besteht eine gute Chance auf Heilung, vor allem wenn man dem Tumor nicht nur mit dem Messer, sondern auch mit einer unterstützenden Chemotherapie, die im Übrigen meist gut vertragen wird und ambulant nach der Operation durchgeführt wird, zu Leibe rückt. Das Vorhandensein von Lymphknotenmetastasen in der Umgebung des Darmes (wird bei der Operation mit entfernt) ist das entscheidende Kriterium, ob nach der Operation eine Chemotherapie notwendig ist.

 

Aus funktioneller Sicht stellt die Entfernung von 30 - 60 cm Dickdarm kein Problem dar. Der restliche Darm gewöhnt sich sehr rasch an die neue, verkürzte Situation und übernimmt die fehlenden Aufgaben. In extremen Situationen lässt sich sogar der gesamte Dickdarm entfernen und der Patient kann, allerdings jetzt mit einigen technischen Tricks, immer noch ein normales Leben führen.