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Colitis Ulcerosa

Die Colitis ulcerosa wird oft als die große Schwester des Morbus Crohn bezeichnet. Auch sie ist vermutlich eine Autoimmun-Krankheit. Die Entzündung beschränkt sich typischerweise auf den Dick- und Mastdarm, aber extraintestinale Manifestationen (Haut, Gelenke etc.) sind häufig. Schwere Entzündungsschübe können in einem toxischen Megacolon gipfeln, bei dem sich der Dickdarm praktisch selbst auflöst. Ein weiteres großes Problem ist, dass die Colitis ulcerosa sehr viel häufiger bösartig entartet als der Morbus Crohn und diese Entartung im Frühstadium sehr schwer erkennbar ist. Als Risikofaktoren für eine maligne Entartung gelten:

  • Früher Beginn der Erkrankung (vor dem 16. Lebensjahr)

  • Ausdehnung der Entzündung über den ganzen Dickdarm

  • Entzündungsschübe lassen sich schwer kontrollieren

  • Dauer der Entzündung mehr als 10 Jahre

 

Anders als beim Morbus Crohn kann man bei der Colitis mit einer Operation aber praktisch eine Heilung erzielen. Allerdings handelt es sich dabei um einen sehr drastischen Eingriff: Der gesamte Dick- und Mastdarm müssen entfernt werden (totale Proctocolektomie). Da so ein normales Leben ohne künstlichen Ausgang nicht möglich ist, muss aus den unteren Dünndarmschlingen ein Sack (Pouch) gebildet werden, in dem die Passage des dünnflüssigen Dünndarmsaftes stark verzögert wird, so dass diesem Wasser entzogen werden kann und der Stuhl entsprechend eingedickt wird. Dieser "Pouch" wird am Schließmuskel angeschlossen und nach einiger Zeit kann sich der Patient wieder normal bewegen, mit Kontrolle über seine Darmfunktion. Hierbei gelten 2-3 Stuhlgänge pro Tag als sehr gutes Ergebnis.

siehe Abbildung 1 siehe Abbildung 2