Anus
Praeter

Anus praeter (künstlicher Darmausgang)

Die künstliche Schaffung eines Darmausgangs durch die Bauchdecke bezeichnet man als Anus praeter oder Stoma. Dabei kann sowohl Dünndarm (Ileostoma) als auch Dickdarm (Colostoma) nach außen gebracht werden. Der Darm wird an der Bauchdecke und Haut fest genäht und mit einer Karaya-Platte und einem Beutel (Stomaversorgung), der den Darminhalt auffängt, abgeklebt.
siehe Abbildung 1
siehe Abbildung 2 siehe Abbildung 3 siehe Abbildung 4
siehe Abbildung 5

 

Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen einem permanenten und einem vorübergehenden (temporären) Stoma.

 

Das vorübergehende Stoma besteht meist aus einer Dünn- oder Dickdarmschlinge, die vor die Bauchwand herausgezogen und dann eröffnet und eingenäht wird. Dadurch wird die Stuhl-Passage in unterhalb gelegene Darmabschnitte vollständig geblockt. Das ermöglicht z. B. das problemlose Abheilen einer schwierigen und gefährdeten Darmnaht (Anastomose). Das Stoma wird in der Regel 1-6 Wochen später (wenn die Anastomose entsprechend abgeheilt ist) zurückverlagert und die Darmpassage wieder hergestellt.

 

Ein permanentes Stoma ist meist endständig. Eine Wiederherstellung der Darmpassage ist nicht mehr möglich oder nicht mehr erwünscht.

 

Die Industrie versorgt heute unsere Patienten mit einer riesigen Auswahl an Produkten zur Stomaversorgung und ermöglicht unseren Patienten ein (fast) normales Leben. Eine der prominentesten Patienten mit einem Stoma für über 30 Jahre war Queen Mum in England.