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Morbus Crohn

Der Morbus Crohn ist eine entzündliche Erkrankung des Verdauungstraktes, vermutlich verursacht durch eine Autoimmun-Reaktion. Das Immunsystem bildet Antikörper, die sich gegen die eigenen Darmwandstrukturen richten und dort eine mehr oder weniger heftige Entzündungsreaktion hervorrufen. Betroffen sein können alle Bereiche des Verdauungstraktes, von der Speiseröhre bis zum After. Meist finden wir aber Crohn-Veränderungen im Dünn-, Dick- und Mastdarm.

 

Die Krankheit beginnt meist im jugendlichen Alter (5-30 Jahre) und nicht selten findet man Zeichen für einen Morbus Crohn im histologischen Befund nach einer Blinddarm-Operation. Aber auch chronische Bauchbeschwerden und anhaltende Durchfälle geben nicht selten Anlass zu weiteren Untersuchungen (Coloskopie, Probe-Entnahme, CT etc.) und führen zur Diagnose eines Morbus Crohn.

 

Die Behandlung ist vorrangig eine internistisch medikamentöse Therapie mit dem Ziel, die Entzündung aufzuhalten oder gar zu beseitigen. Zum Einsatz kommen örtlich wirksame (im Darminneren) Medikamente wie Salofalk, Claversal oder Entocort (ein lokal wirksames Kortikoid), systemische Immun-Suppressoren wie Kortison, Immurek (Azatioprin), etc. und monoklonale Antikörper. Selbst alternative, pflanzliche Medikamente wie Weihrauch werden in klinischen Studien auf ihre Wirksamkeit überprüft.

 

Die Chirurgie kommt eigentlich nur nach Versagen dieser internistischen Maßnahmen ins Spiel, z.B. bei massiven chronischen Darmverengungen nach wiederholten Entzündungsschüben oder bei schwerer Abszess- oder Fistelbildung. Dabei gilt als oberster Grundsatz die schonende Operation, das heißt nur so viel Darm wie unbedingt nötig entfernen. Die Chancen, dass der Patient in seinem weiteren Leben erneut wegen Komplikationen seiner Crohn-Erkrankung operiert werden muss, sind relativ hoch. Vielfach werden diese Eingriffe laparoskopisch durchgeführt.

 

Sehr häufig befallen ist der Übergang zwischen Dünndarm und Dickdarm (Ileocoecal-Bereich). Hier kommt es oft zu derartig massiven Verengungen (Stenosen) und damit zu erheblichen, oft krampfartigen Schmerzen im rechten Unterbauch, dass ein normales Leben nicht mehr möglich ist. Mit einer darmsparenden, kurzstreckigen Entfernung (Resektion) dieses Darmabschnittes läßt sich dieses Problem chirurgisch lösen. Meist wird dieser Eingriff heute laparoskopisch durchgeführt, hinterlässt dadurch wenig Narben und stellt keine größere Belastung für den Patienten dar. Ein prominentes Beispiel für einen erfolgreichen Eingriff ist die amerikanische Pop-Sängerin Anastacia.