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Divertikelkrankheit

Die Divertikelkrankheit ist eine meist ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit der westlichen Welt. siehe Abbildung

Aufgrund erhöhter Drücke im Darminneren (bei zu langsamer Passage des Speisebreis) kommt es zu Ausstülpungen der Darmwand (Divertikel), insbesondere im linken unteren Dickdarm (Sigma). Da die Darmwand an diesen Stellen nur noch einen Bruchteil der ursprünglichen Wandstärke besitzt, kann es zum Durchtritt von Bakterien aus dem Darminneren kommen. Dies führt zu Entzündungen in und um die Darmwand herum. siehe Abbildung


Im schlimmsten Fall kommt es zu einem regelrechten Durchbruch der Darmwand (Perforation) mit einer entsprechend heftigen Entzündung im Bauchraum. Durch die entzündliche Schwellung wird der Dickdarm verengt und es treten Passagestörungen auf.
So erklären sich die typischen Symptome und Zeichen: Schmerzen (manchmal wellenförmig, aber auch dauerhaft) im linken Unterbauch, aufgeblähter Bauch, Verstopfung, Fieber etc., erhöhte weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und CRP (ein wichtiger Entzündungsparameter im Blut).
Die Diagnose wird über die klinische Untersuchung, die Sonographie und vor allem über die Computer Tomographie (CT) mit Kontrastmittelgabe über den Anus gestellt. Die Rolle der Darmspiegelung wird konträr diskutiert. Ich halte sie in der akuten Phase der Erkrankung für überflüssig, wenn nicht sogar gefährlich für den Patienten.


Behandlung:


Die Divertikelkrankheit wird zunächst konservativ behandelt. Der Darm wird ruhig gestellt. Der Patient wird über Infusionen ernährt und erhält starke Antibiotika. Diese Behandlung muss nicht selten stationär erfolgen, um bei einem Nicht-Ansprechen, bei zunehmender Verschlechterung oder einer plötzlichen Komplikation rasch eingreifen zu können.

Eine Operation wird angestrebt, wenn sich die Symptome nach konservativer Therapie nicht verbessern oder sogar verschlechtern, wenn sich die Entzündungsschübe (Divertikulitis) wiederholen oder wenn Komplikationen auftreten wie Perforation (Darmdurchbruch), Stenose (Darmverengung), Fistelbildung (Entstehung einer entzündlichen Verbindung zu anderen Organen in der Nähe wie Blase, Dünndarm, Scheide etc.) oder Abszessbildung im Bauchraum oder in der Leber. siehe Abbildung