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Colorectale Chirurgie

Der Dickdarm wird in verschieden Abschnitte eingeteilt. Auf der rechten Seite mündet der Dünndarm in den sog. Blinddarm (Coecum), an dessen Ende sich der Wurmfortsatz (Appendix) befindet. Der aufsteigende Dickdarm (Colon ascendens) zieht hoch bis unter die Leber und überquert den Oberbauch (Colon transversum). Der absteigende Dickdarm (Colon descendens) zieht auf der linken Seite nach unten, bildet eine S-förmige Schlinge (Colon sigmoideum oder Sigma) und mündet am Beckeneingang in den Mastdarm (Rectum). siehe Abbildung

 

Der Mastdarm ist das hoch spezialisierte Ende des Dickdarms, etwa 15 cm lang. Er endet im Schließmuskelapparat, dem sog. Anus. Neben der Reservoirfunktion für den Stuhl spielen sich hier eine Vielzahl an komplizierten physiologischen Vorgängen ab, die hauptsächlich mit der Kontinenzfunktion und der Entleerung des Stuhls zu tun haben.

 

Als colorectale Chirurgie werden Eingriffe am Dickdarm und am Mastdarm bezeichnet. Dabei werden sowohl gutartige als auch bösartige Erkrankungen behandelt.

 

1. Gutartige Erkrankungen:

  • Divertikelkrankheit 
  • Morbus Crohn 
  • Colitis ulcerosa
  • Rectum Prolaps
  • Chronische Obstipation
  • Gutartige Polypen

 

 2. Bösartige Erkrankungen:

  • Colon Carcinom
  • Rectum Carcinom

 

Dickdarmoperation

In zunehmendem Maße lassen sich heute auch Operationen am Darm laparoskopisch durchführen. Dies ist vor allem durch die Entwicklung neuer Instrumente möglich geworden, mit denen die Operation sehr viel einfacher durchgeführt werden kann. Das zu entfernende Darmsegment wird über einen relativ kleinen Schnitt geborgen. Die Darmenden werden wieder zusammengenäht. Ein künstlicher Darmausgang ist nicht erforderlich. Auch hier überzeugen rasche Erholungsphase, geringe Schmerzen und das kosmetische Ergebnis.

 

In meinen Händen hat sich auch vielfach ein kombiniertes laparoskopisches und offenes Vorgehen bewährt, das durch den kleinen Schnitt und die Sicherheit der offenen Handnaht am Darm besticht. Die Haupteinsatzbereiche sehe ich bei gutartigen Dickdarmerkrankungen wie der Divertikelkrankheit, Morbus Crohn oder bei großen Polypen. Beim Dickdarmkrebs sollte man vorsichtig sein, da hier möglicherweise unverantwortliche Zugeständnisse an die Radikalität des Eingriffs zugunsten kosmetischer Aspekte gemacht werden müssten. Wenn die Umstände es zulassen, kann man aber auch hier minimalinvasiv operieren.